Wohnen wird digital. Das Messstellenbetriebsgesetz (ehemals GDEW) fordert den Einsatz intelligenter Messsysteme. Es liegt nahe, diese Infrastruktur zur Erfassung und Abrechnung aller Verbräuche zu nutzen. Gleichzeitig werden Smart Home-Systeme immer mehr zur Standardausstattung. Gelingt es, beide Welten manipulationssicher und unter Beachtung des Datenschutzes zu vernetzen, profitieren alle Beteiligten. Im thüringischen Bad Blankenburg ist ein Pilotprojekt entstanden, das richtungsweisend ist.

Die ersten Smart Home-Systeme waren teuer und nur von Spezialisten zu installieren. Das hat sich völlig geändert, wie Theben LUXORliving zeigt. Die auf dem KNX-Standard basierende Lösung bietet alle Funktionen, die im Alltag benötigt werden, ohne Installateure und Anwender zu überfordern. Sie kann mit einer Flexibilisierung der Verbrauchs-Erzeugungsanlagen kombiniert werden und stellt somit einen echten Mehrwert innerhalb des Stromnetzes dar. Das erschließt dem kommunalen Wohnungsbau und selbst Energieversorgern völlig neue Möglichkeiten.
Smarte KNX-Lösung
Wie die Digitalisierung das Wohnen verändern wird, zeigt ein Projekt im thüringischen Bad Blankenburg. Im Auftrag der kommunalen WBG (Wohnungsbaugesellschaft Bad Blankenburg GmbH) wurden unter Federführung der TMZ (TMZ Thüringer Mess- und Zählerwesen Service GmbH) zwölf Mietwohnungen in einem energetisch kernsanierten Gebäude mit LUXORliving Smart Home- und Smart Metering-Systemen ausgestattet. Das Schalten und Dimmen von Leuchten und Steckdosen, die Steuerung der Heizung, eine Anwesenheitssimulation sowie zentrales Schalten bis hin zu nutzerspezifischen Szenen werden von LUXORliving gesteuert. LUXORliving wird dabei über die CLS-Schnittstelle eines Smart Meter Gateways (SMGW) mit der Theben-Cloud verbunden ist. Damit lassen sich attraktive Dienstleistungen generieren, die den Mietern mehr Komfort und Transparenz über ihre Verbräuche bieten. Zugleich können die Messstellenbetreiber (MSB) neue Geschäftsfelder gewinnen.

Mehrwertdienste für die Versorger – Komfort für die Mieter
Die Wohnungen des Pilotprojekts sind mit SMGWs ausgestattet. Für das Sub-Metering sind Wärmezähler und Software der Firma Qundis angebunden. Alle Strom-, Wärme- und Wasserverbräuche werden laufend gemessen und können über ein Frontend visualisiert werden. Die TEN (TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG) in der Rolle des grundzuständigen MSB beziehungsweise die TMZ als technischer Dienstleister haben damit Fernzugriff auf die Anlage. Sie können bei einem Mieterwechsel tagesaktuell alle Verbrauchsdaten fernauslesen. Außerdem können Mieter für ein oder zwei Wochen ein Monitoring mit anschließender Energieberatung beantragen.
Durch den Fernzugriff auf das SHS kann die TMZ weitere Dienstleistungen anbieten. Als Gateway-Administrator kann sie die LUXORliving-Steuerung bei einem Mieterwechsel auf Wunsch der neuen Bewohner konfigurieren. Der Mieter kann jederzeit sein persönliches Passwort ändern und seine individuellen Einstellungen anpassen. Je nach technischem Interesse des Mieters kann die TMZ die Rechte zur Konfiguration auch komplett oder nur auf Nutzerebene für den Mieter freigeben.
Neue Perspektiven für Energieerzeuger
Die TEN und die TMZ sehen im Pilotprojekt ein wichtiges zukünftiges Geschäftsfeld. Dabei haben die Thüringer insbesondere das Submetering im Blick. Daneben geht es auch darum, das SMGW für Mehrwertdienste nutzbar zu machen, für die Kunden Geld zu zahlen bereit sind. Letztlich profitiert der gesamte TEAG-Konzern. Der Vertrieb vergrößert sein Angebot und stärkt damit seine Wettbewerbsposition. Als wettbewerblicher MSB kann er auch außerhalb des angestammten Versorgungsgebiets mit attraktiven Bündelangeboten punkten. Die TEN als grundzuständiger MSB stärkt ihre Position im eigenen Versorgungsgebiet. Und die TMZ ist als frei agierender Dienstleister für MSB, Stadtwerke und Netzbetreiber mit zukunftsweisenden technischen Lösungen stark aufgestellt.
„Mit der reinen Strom- und Gasmessung lässt sich innerhalb der Preisobergrenzen kein Geld verdienen. Also orientieren wir uns Richtung Mehrwertanwendungen wie zum Beispiel die Wärme- und Nebenkostenabrechnung.“
Sebastian Gruner, Fachgebietsleiter Messstellensteuerung TMZ
Digitalisierung des Wohnens im Blick
Aufgrund der guten Zusammenarbeit haben die TMZ und Theben beschlossen, die SHS-Lösung gemeinsam weiterzuentwickeln. Eine vielversprechende Perspektive ist der Einsatz Künstlicher Intelligenz für die Anforderungen des betreuten Wohnens. Dabei soll das SHS mit dem Meter-Data-Management-System der TMZ verknüpft werden. Mithilfe selbstlernender Algorithmen lässt sich nur durch Datenanalyse in Echtzeit erfassen, ob ein gebrechlicher oder behinderter Mensch möglicherweise akute Probleme hat und gleichzeitig seine Privatsphäre maximal zu respektieren.
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Ruwen Konzelmann
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